Was der erste Skifahrer gegessen hat
Raclette, Roggenbrot und Cholera im Wallis
„Wer die Schweiz wirklich schmecken will, der muss ins Wallis“. Das flüstern sich Feinschmecker aus allen Gegenden Europas zu. Dabei müssten sie gar nicht flüstern, denn selbst unter Schweizern gilt das Wallis als die Wiege vieler Spezialitäten, die das Alpenland weltweit berühmt gemacht haben. Interessant ist übrigens auch zu erfahren, was der erste Skifahrer der Schweiz gegessen hat. Der war natürlich auch ein Walliser. So lautet das Motto der diesjährigen Genussmeile im Gletscherdorf Saas-Fee: “165 Jahre seit der ersten Skifahrt”.
Vor 165 Jahren wagte der Pfarrer Johann Josef Imseng im Saastal die erste nachgewiesene Skiabfahrt der Schweiz, um einem Sterbenden beizustehen. Dieses Ereignis begründete zwar nicht den Wintersport in der Schweiz, der erst 15 Jahre später einsetze, doch im Ort Saas-Fee wird in diesem Jahr der Tat des Pfarrers anlässlich der 9. Nostalgischen Genussmeile am 7. September 2014 gedacht. Das Motto der Genussmeile lautet “165 Jahre seit der ersten Skifahrt” und erstreckt sich weit über den Dorfplatz hinaus. Anlass genug, im historischen Skifahrer-Outfit aufzutreten, all das aufzutischen, was im Wallis gastronomisch Tradition hat und was sicher auch schon Pfarrer Imseng zu sich genommen hat, um sich vor oder nach seiner Abfahrt zu stärken.
Sehr viel länger als die erste Skiabfahrt her ist, gibt es im Wallis beispielsweise die Cholera, ein schmackhaftes Gericht, das in Blätterteig gebacken wird und Kohl, Karotten, Kartoffeln und Käse enthält. Selbstredend, dass an den Ständen der Genussmeile auch die Spezialität angeboten wird, die es so echt und authentisch nur im Wallis gibt: das Raclette. Fachmännisch abgestrichen und mit Kartoffeln, Essiggurke und Silberzwiebeln serviert ist es die Delikatesse der Region schlechthin. Auf dem weiteren Gang durch die Genussmeile entdeckt man das knusprig-krosse Roggenbrot und lässt sich natürlich auch das Trockenfleisch nicht entgehen, das zwar in der ganzen Schweiz zu Hause, aber im Wallis mit einer kräftig-würzigen Note ausgestattet ist.
Nicht geschichtlich belegt, aber anzunehmen ist, dass sich Pfarrer Imseng nach seiner sicher nicht leichten Skiabfahrt und nach Erfüllung seiner traurigen Pflicht ein paar Schlucke eines der edlen Walliser Weine gegönnt hat. Besucher der Genussmeile zu Saas-Fee und auch alle andern Gäste des Wallis müssen mit den edlen Tropfen nicht ganz so sparsam umgehen. Sie dürfen sich viel mehr das eine oder andere Glas Fendant oder Dole genehmigen, eine gute Grundlage ist ja mit Raclette, Cholera und Co. gelegt. Zum Schluss nimmt man dann noch einen Gruß aus dem sonnigen Wallis zu sich, der in einem kleinen Glas in Form des aromatischen Aprikosenbrands gereicht wird. Informationen zur nostalgischen Genussmeile und dem drumherum angebotenen Musik- und Unterhaltungsprogramm gibt es unter www.saas-fee.ch.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.wallis.ch
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