Wandern von Krippe zu Krippe im Osten Baden-Württembergs

Die Reise ist ein wichtiger Teil der Weihnachtsgeschichte. Maria und Josef machten sich auf den Weg nach Bethlehem, um sich zählen zu lassen. Die drei Weisen aus dem Morgenland kamen von weit her, um dem neugeborenen König zu huldigen. Um die Geschichte rund um die Geburt Jesu besonders intensiv zu erleben, hat sich vielerorts das sogenannte Krippenlaufen von Krippe zu Krippe etabliert. Ein besonders schöner Rundweg ist der Ellwanger Krippenweg im Osten Baden-Württembergs.

Eine Tradition neu beleben

Das Wandern von Krippe zu Krippe, im Bayerischen auch "Krippenschauen" genannt, ist seit dem 18. Jahrhundert ein beliebter Volksbrauch in der Weihnachtszeit. Schon damals erfreuten sich die Menschen an den kunstvollen und aufwendigen Krippenbauten, die sich meist in herrschaftlichem oder klösterlichem Besitz befanden und - da sie oft nur in der Weihnachtszeit zugänglich waren - auf besonderes Interesse bei der Bevölkerung stießen.

Vor rund 30 Jahren hat die Stadt Ellwangen zusammen mit den Kirchengemeinden und dem Geschichts- und Altertumsverein Ellwangen diese alte Tradition des Krippenwanderns aufgegriffen und einen entsprechenden Rundweg ins Leben gerufen. Dieser lädt Interessierte zwischen Weihnachten und Anfang Februar ein, das Geschehen der Heiligen Nacht anhand von Krippendarstellungen in Kirchen, Kapellen und im Ellwanger Schlossmuseum bildhaft zu erleben.

Über 250 Jahre alte Figuren

Der Ellwanger Krippenweg führt zu mehr als zehn Weihnachtskrippen in der Stadt Ellwangen und der näheren Umgebung. Das Besondere ist die Vielfalt an historischen und zeitgenössischen Darstellungen sowie der regionale Bezug. Wie unter www.ellwangen-tourismus.de nachzulesen ist, stammt beispielsweise die Barockkrippe im Schlossmuseum aus der Zeit um 1760/1770. Sie zeigt die Szenen der Ankunft der Heiligen Drei Könige und der Hochzeit zu Kana und umfasst über 100 Figuren, die noch die originale Kleidung der Entstehungszeit tragen.

Eine der jüngsten Krippen unterscheidet sich jedoch von den anderen. Im Jahr 1998 schuf der Künstlerpfarrer Sieger Köder zusammen mit einigen Frauen im Kreuzgang der Basilika St. Vitus die so genannte "Arme-Leute-Krippe", die die Geburt des Herrn in Armut zeigt. Wer sich nach dem Rundgang stärken möchte, findet in Ellwangen eine Auswahl an gemütlichen Gasthäusern.

Und wer noch mehr über die Geschichte der Stadt und ihre Wirtshaustradition erfahren möchte, für den bietet sich die weihnachtliche Stadtführung an - inklusive gemütlicher Einkehr bei Bier-Grog und Lebkuchen oder Glühwein und Plätzchen. Weihnachtlich geht es auch auf dem Ellwanger Weihnachtsmarkt zu. Unter dem Motto "Willkommen daheim" präsentieren rund 50 Aussteller außergewöhnliche Geschenkideen im wunderschönen Ambiente der barock geprägten Ellwanger Innenstadt.