Rauchwurst, Eierpunsch und Schittchen - Deutschlands Weihnachtsmärkte locken in der Adventszeit zum Schlemmen und Genießen

01.08.2023
Der Rostocker Weihnachtsmarkt ist auch für Rollstuhlfahrer gut zugänglich. Großmarkt Rostock GmbH, Th. Ulrich
Der Rostocker Weihnachtsmarkt ist auch für Rollstuhlfahrer gut zugänglich. / Foto: © Großmarkt Rostock GmbH, Th. Ulrich

Genussmomente auf barrierefreien Weihnachtsmärkten erleben

Mit außergewöhnlichen Spezialitäten laden die deutschen Weihnachtsmärkte in der Adventszeit zum Schlemmen und Genießen ein. Dank Aufzügen, Rampen und Kabelbrücken sind die meisten auch für Rollstuhlfahrer zugänglich. Vom Rostocker Weihnachtsmarkt über den Weihnachtsmarkt auf einem Tafelberg in der Sächsischen Schweiz bis zum Weihnachtsmarkt auf dem Erfurter Domplatz reichen die diesjährigen Tipps der Arbeitsgemeinschaft Leichter Reisen.

Rostock: Räucherwurst, Räucherfisch und Glögg

Der Rostocker Weihnachtsmarkt hat eine lange Tradition. Schon im Mittelalter zog der Duft von gebrannten Mandeln durch die Innenstadt. Von einem Weihnachtsmarkt sprach damals allerdings noch niemand. Auf vorweihnachtlichen Verkaufsmessen boten Bauern Schlachtvieh und Wintergemüse an, Handwerker verkauften Spielzeug und Korbwaren, Zuckerbäcker gebrannte Mandeln und geröstete Maronen.

Heute ist der Rostocker Weihnachtsmarkt der größte Norddeutschlands. Seine Schlemmermeile erstreckt sich in der ebenerdig gepflasterten, auch für Rollstuhlfahrer gut zugänglichen Fußgängerzone zwischen dem Kröpeliner Tor und dem Neuen Markt entlang aufwendig restaurierter Giebelhäuser. An den Ständen werden regionale und nordische Spezialitäten wie Rostocker Rauchwurst, Warnemünder Räucherfisch, schwedischer Glögg und finnischer Honig angeboten.

Am 28. November veranstaltet der Schaustellerverband einen „Tag der Begegnung“ auf dem Weihnachtsmarkt und lädt insbesondere Menschen mit Behinderungen ein. Nach vorheriger Anmeldung können soziale Einrichtungen und andere Gruppen die Fahrgeschäfte auf dem Neuen Markt und auf der Fischerbastion kostenlos nutzen.

Sächsische Schweiz: Eierlikör und Baumstriezel

Wie ein mittelalterlicher Adventsmarkt ausgesehen haben könnte, kann man in der Sächsischen Schweiz unweit von Dresden erleben. In spektakulärer Lage auf dem Gipfel eines Tafelberges lädt an den ersten drei Adventswochenenden der historisch-romantische Weihnachtsmarkt auf der Festung Königstein ein. Rollstuhlfahrer erreichen das 246 Meter über der Elbe gelegene Festungsplateau bequem über einen Aufzug. Der Markt wird liebevoll und traditionsbewusst inszeniert. Die Stände sind wie anno dazumal aus Holz und Segeltuch gezimmert, die Händler tragen historische Gewänder, die Gulaschsuppe dampft über offenem Feuer in Kupferkesseln und das Kinderkarussell wird von Hand angetrieben. Legendär ist der hausgemachte Festungspunsch - fast so cremig wie Vanillesoße.

Nur wenige Kilometer von der Festung Königstein entfernt lockt der Canalettomarkt in der Sandsteinstadt Pirna. Der Name des Marktes ist eine Hommage an den italienischen Barockmaler Bernardo Bellotto, genannt Canaletto, der die Stadt in elf Veduten festhielt. Drei Jahrhunderte später sieht die Altstadt immer noch fast genauso aus wie auf Canalettos Gemälden! Das macht den besonderen Reiz des Marktes aus. Auf der Bühne wird ein abwechslungsreiches, familienfreundliches Programm geboten. An den Ständen bieten Händler regionale Spezialitäten wie den böhmischen Baumstriezel an. Die Wege auf dem Markt sind für Rollstuhlfahrer gut befahrbar.

Ein weiterer Tipp für die Weihnachtszeit in der Sächsischen Schweiz ist der barrierefreie winterliche Stadtspaziergang durch Bad Schandau, der jeden Freitag angeboten wird. Ein Spektakel für die Sinne ist das barrierefreie „Farbenbaden“ an den Adventswochenenden in der Kleinen Sächsischen Schweiz, bei dem der Sandstein-Miniaturenpark effektvoll zu Saxophonklängen beleuchtet wird. Aber auch ein Winterurlaub in der Sächsischen Schweiz ist nicht zu verachten.

Erfurt: Schittchen und Bratwurst

Auch Thüringens Landeshauptstadt Erfurt verwandelt sich in der Adventszeit in eine weihnachtliche Wunderwelt. Hauptattraktion ist der große Weihnachtsmarkt auf dem Domplatz vor dem imposanten Ensemble von Mariendom und Severikirche. Schon von weitem sind die beleuchtete Tanne und die zwölf Meter hohe, handgeschnitzte Weihnachtspyramide zu sehen. Besucher sollten hier unbedingt das Erfurter Schittchen, einen der ältesten Christstollen Deutschlands, probieren - und natürlich die berühmte Thüringer Bratwurst. Anschließend lohnt sich ein Besuch auf dem nahe gelegenen Petersberg, der über einen barrierefreien Panoramaweg zu erreichen ist. Der Blick von hier oben auf den stimmungsvoll beleuchteten Weihnachtsmarkt in Erfurt, die historische Altstadt und den über allem thronenden Dom ist romantisch.

Neben dem großen Weihnachtsmarkt auf dem Domplatz begrüßen die Erfurter ihre Gäste auch auf gemütlichen, kleineren Märkten. So gibt es einen Handwerkermarkt auf dem Fischmarkt, einen Genussmarkt im egapark und einen Mittelaltermarkt an der Thomaskirche. Für Rollstuhlfahrer sind die meisten Märkte dank Kabelbrücken und Auffahrrampen gut erreichbar.

Eine Stadtrundfahrt durch das adventliche Erfurt empfiehlt sich mit dem Altstadt-Express, einem wendigen Gelenkbus, der auch Rollstuhlfahrer mitnimmt. Von der Sonderhaltestelle Domplatz-Süd geht es über die Krämerbrücke, den Wenigemarkt und den Anger zurück zum Ausgangspunkt.

Auf der Website von Leichter Reisen: www.leichter-reisen.info finden Sie weitere barrierefreie Weihnachtsmärkte.

Quelle: AG Leichter Reisen – Barrierefreie Urlaubsziele in Deutschland c/o Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.