Osttirol - Wo der Langlauf zu Hause ist

Frische Bergluft durchströmt die Atemwege, der Schnee knirscht unter den Stockspitzen, und immer geht es vorwärts durch weite Täler, stille Wälder und über sonnige Hochplateaus. Kaum eine Sportart verbindet dynamische Bewegung und Landschaftsgenuss so sehr wie das kraftvolle Gleiten auf den schmalen Latten.

Im österreichischen Osttirol stehen Anhängern des klassischen Stils oder Skatern mehr als 250 Kilometer präparierte Loipen zwischen 673 und 2.052 Metern Seehöhe zur Verfügung. Im Leistungszentrum Obertilliach ist das Land der 266 Dreitausender bereits ab Mitte November für das nordische Wintersportvergnügen gerüstet.

Mit Maßnahmen wie zusätzlichen Beschneiungsanlagen, Snowfarming und neuen Loipen setzt die Region südlich des Alpenhauptkammes als einer der zehn „Tiroler Langlaufspezialisten“ neue Maßstäbe für Nordic-Fans.

Langlaufen auf Höhenloipen: doppelt effektiv

Langlaufen beansprucht fast alle Muskeln von Kopf bis Fuß und bringt das Herz-Kreislauf-System auf Hochtouren - ein besseres Ganzkörpertraining gibt es kaum. Noch effektiver ist der Sport oberhalb von 1.800 Metern. In dieser Höhe nimmt der Sauerstoffgehalt der Luft ab. Der Körper muss ökonomischer arbeiten, um die Sauerstoffaufnahme zu verbessern. Osttirol bietet Profis und Amateuren zahlreiche Möglichkeiten, dieses „natürliche Doping“ zu nutzen. Ein weiterer Vorteil der alpinen Lage ist die Schneesicherheit. So liegt die Höhenloipe Dorfberg im Bergsteigerdorf Kartitsch zwischen 1.820 und 1.950 Metern. Die mittelschwere Strecke schlängelt sich über zehn Kilometer in verschiedenen Schleifen immer mit Panoramablick auf den Karnischen Kamm und den Hausberg der 850-Seelen-Gemeinde. Die Höhenloipe Obersee am Staller Sattel im Defereggental auf 2.000 Metern Seehöhe führt auf einem Rundkurs über knapp sechs Kilometer und 196 Höhenmeter bergauf. Der Startpunkt ist gleichzeitig Wendepunkt für den kostenlosen Skibus ab St. Jakob.

Osttirol investiert in Schnee, Qualität und neue Loipen

Osttirol positioniert sich als eine der führenden Langlaufregionen Tirols, indem es für hohe Benutzerfreundlichkeit und die nötige Infrastruktur sorgt und auf bestmögliche Loipenqualität setzt. Dank der Höhenlage und gezielter Beschneiung bietet die Region täglich präparierte Loipen für alle Könnerstufen. Orte wie Prägraten am Großvenediger, Obertilliach, Kals am Großglockner, Sillian oder St. Jakob im Defereggental investieren laufend in den Ausbau ihrer Loipennetze und Beschneiungsanlagen, um Nordic-Fans ideale Bedingungen zu bieten. Eine klare Beschilderung und die gute Erreichbarkeit der Loipen mit kostenlosen öffentlichen Verkehrsmitteln unterstreichen die Langlaufkompetenz Osttirols.

Neu in der Wintersaison 2024/25: In Sillian im Hochpustertal entsteht eine etwas mehr als vier Kilometer lange, mittelschwere Loipe, die beim Winterwichtelland neben dem Bahnhof startet und als attraktive Rundloipe durch coupiertes Gelände - teilweise durch den Wald - und komplett ohne Straßenkreuzungen führt. Durch die schattige Lage und zusätzliche Beschneiung ist die neue Loipe schneesicher.

Kompetenzzentrum Obertilliach

Das Tiroler Gail- und Lesachtal zählt zu den schönsten Hochtälern Europas. Mittendrin liegt das malerische Bergdorf Obertilliach auf 1.450 Metern Seehöhe mit seinem internationalen Langlauf- und Biathlonzentrum. Hier beginnt die Saison bereits Mitte November. Höhenlage und Infrastruktur machen die Region für internationale Langlaufprofis, Kader und Talente besonders interessant. Ein ausgeklügeltes Loipennetz mit elf verschiedenen Loipen für klassischen und freien Stil, das sowohl Hobbysportlern als auch Spitzenathleten innerhalb kürzester Zeit den Einstieg in bestens präparierte Nordic Trails ermöglicht, macht Obertilliach zu einer der beliebtesten Langlaufdestinationen Österreichs, nicht nur im Hinblick auf die Nachwuchsförderung.

Sportlicher Höhepunkt im Tiroler Lesachtal

Für die einen ist es der Kampf um die begehrten Podestplätze, für die anderen die besondere Atmosphäre und die bloße Teilnahme an Österreichs größtem Langlaufevent: dem Dolomitenlauf. Mehr als 2.000 Profis und Amateure aus 30 Nationen nehmen alljährlich an den Bewerben in Freier Technik oder Klassischem Langlauf über 21 bzw. 42 Kilometer teil. Weniger Konditionsstarke messen sich beim Easyrace über fünf Kilometer. Allen gemeinsam ist die Streckenführung auf 1.450 Metern durch die hügelige Landschaft rund um Obertilliach im Tiroler Lesachtal. Der Dolomitenlauf ist Teil des renommierten Worldloppet Ski Verbandes, der die besten Langlaufrennen der Welt vereint. Die Teilnahme an diesen Rennen wird im Worldloppet-Pass dokumentiert - ein Anreiz, den Sport international zu betreiben und als "Worldloppet Master" anerkannt zu werden. Die Anmeldung ist seit Mitte August 2024 möglich.