In Holland weihnachtet es schon
Nikolausparade, Fackelzug und Charles Dickens
Während sich die Kinder hierzulande noch ein wenig gedulden müssen, starten die holländischen Kleinen bereits Mitte November in die Weihnachtszeit. Gespannt erwarten sie die Ankunft des Nikolaus, der auf Holländisch „Sinterklaas“ heißt. Die niederländischen Kinder glauben, dass er jedes Jahr mit einem Dampfboot aus dem fernen Spanien anreist, um Kinder zu beschenken – und wenn nötig, sie zu tadeln oder gar mit zurück nach Spanien zu nehmen.
Offiziell landet Sinterklaas am 16. November zum 66. Mal mit seinem Schiff in den Niederlanden, diesmal in Groningen. Anschließend reist er bis zum 5. Dezember durch das ganze Land. Sinterklaas besucht die Kinder immer ein bisschen früher als sein deutsches Pendant: Der eigentliche Nikolaus-Tag findet nicht wie in Deutschland am 6., sondern am Abend des 5. Dezembers statt. Mit der Landung von Sinterklaas wird traditionell die Weihnachtssaison in den Niederlanden eröffnet. Stimmungsvolle Weihnachtsmärkte, fantasievolle Festivals, festlich beleuchtete Städte und adventliche Ausstellungen locken Besucher aller Altersklassen an. Besonders spektakulär ist die Parade, die zu Ehren von Sinterklaas durch Amsterdam zieht. Diese Parade hat 2013 ihr Jubiläum, denn Sinterklaas feiert seine 75. Ankunft in Amsterdam. Am 17. November werden neben Sinterklaas rund 700 „Schwarze Peter“ erwartet, die in prächtigen Wagen durch Amsterdam fahren und 5.000 Kilogramm Gebäck an die 300.000 erwarteten Kinder, Eltern und Großeltern am Straßenrand verteilen. Während des Einzugs spielen ungefähr acht Pietenbands, die für gute Stimmung sorgen. Die Fahrt führt vom Fluss Amstel zum Schifffahrtsmuseum. Bei dem etwa ein Kilometer langen Festzug handelt es sich nach Angaben der Veranstalter um die längste Nikolaus-Parade der Welt. Weitere Informationen: www.holland.com; www.iamsterdam.com
Im Sinterklaas-Haus in Dordrecht (Provinz Südholland) kann sich der Nachwuchs ab dem 19. November eine Vorstellung davon machen, wie der weißhaarige Mann die Tage vor seiner großen Geschenketour verbringt. Im Thronsaal, wo er auch in sein Tagebuch schreibt, empfängt Sinterklaas seine kleinen Gäste, die ihm dort ihren Wunschzettel überreichen können. In der Bäckerei werden Pfeffernüsse, Spekulatius und Marzipanplätzchen gebacken. Sogar ins Badezimmer dürfen die Kinder einen Blick werfen, etwa auf den Frisiertisch und die große Badewanne, in der Sinterklaas aus seinem großen Buch liest, wenn er badet. Natürlich hat er zu Besuchszeiten seine weihnachtliche Uniform an – und zeigt den Kids dennoch ganz väterlich, wie man sich die Zähne putzt. Letzte Station des Hauses ist das Paketzimmer, in dem die verpackten Geschenke darauf warten, am 5. Dezember im ganzen Land verteilt zu werden.
Öffnungszeiten
19. November bis 4. Dezember 2013. Wochentags von 10 bis 12 Uhr / 13.15 bis 17 Uhr, samstags von 12 bis 17 Uhr und sonntags von 12 bis 17 Uhr.
Allgemeine Informationen über die Region: www.vvvdordrecht.nl
Das Leben der Pieten
Wenn es Ende November langsam kälter wird, verwandelt sich das Zuiderzeemuseum in Enkhuizen in ein „Pietendorf“. Am 23. und 24. November, von 10 – 17 Uhr, zeigen die fleißigen Helfer des Sinterklaas den Kindern, wie es sich als „Schwarze Peter“ (Holländisch: „Pieten“) so lebt: Im Freilichtmuseum gibt es nämlich alles, was die vorweihnachtlichen Gäste brauchen, um sich auf den niederländischen Nikolaustag am 5. Dezember vorzubereiten: einen Friseur, einen Waschsalon, eine Apotheke und vieles mehr. Beim „Nationaal Pietendorp“ ist viel zu sehen und zu erleben: Rund 100 „Schwarze Peter“ zeigen beispielsweise, wie sie Geschenke in die Schornsteine werfen. Besucher können auch eine Tour auf dem „Pakjesboot“ unternehmen. Das Museum erhielt 2011 übrigens den „Goldenen Pfeffernuss-Preis“ für die Beste Sinterklaas-Veranstaltung des Jahres. Weitere Informationen: www.zuiderzeemuseum.nl
Gouda bei Kerzenschein
Für weihnachtliche Stimmung sorgt ein Besuch der Stadt Gouda bei Kerzenschein. Das berühmte gotische Stadthaus und die Gebäude rund um den Markt der südholländischen Stadt erstrahlen am Freitag, 13. Dezember, in warmem Schein: beim Kerzenabend werden tausende Lichter für eine festliche Atmosphäre sorgen. Mit dieser Veranstaltung beginnt die Weihnachtszeit in Gouda. Es werden kleine Weihnachtsmärkte, Theatervorstellungen, Konzerte und Spaziergänge mit Reiseführern organisiert. Galerien, Museen und Geschäfte sind geöffnet. Weitere Informationen: www.welkomingouda.nl
Festliche Schlösser
In der niederländischen Provinz Gelderland bilden zwei Schlösser eine besonders romantische Kulisse für vorweihnachtliche Veranstaltungen. Das Wasserschloss Middachten in der Nähe von Arnheim zeigt sich vom 10. bis 15. Dezember von seiner prächtigsten Seite: Säle und Salons werden mit Weihnachtsbäumen, Girlanden und verschiedenen Blumen dekoriert und ein kleiner Weihnachtsmarkt wird organisiert. Das diesjährige Thema ist „Norwegische Weihnachten“. Das Angebot reicht von norwegischen Weihnachtsliedern, handgemachten Weihnachtsschmuck bis hin zu Weihnachtsmarktständen mit typisch norwegischen Leckereien.
Einen Eindruck von den Weihnachtsfeiern der königlichen Familie in den vergangenen 300 Jahren erhalten Besucher vom 14. Dezember bis 5. Januar in der früheren königlichen Residenz Paleis Het Loo bei Apeldoorn. Anlässlich des diesjährigen Thronwechsels läuft die Veranstaltung unter dem Thema: Königliche Diners von Willem I bis hin zu Willem-Alexander. Die festlichen Tafeln sind mit feinstem Damast und funkelndem Kristall, hauchzartem Zuckerwerk und kandierten Früchten gedeckt. Die im gesamten Schloss aufgestellten Weihnachtsbäume sind in verschiedenen Stilen geschmückt – mit dem originalen Weihnachtsschmuck der verschiedenen Regenten und Regentinnen. Duftende Pflanzen und Tannengrün aus den Gewächshäusern sowie der Orangerie runden das festliche Erlebnis ab.
Übrigens: Besucher können auch ihre Runden auf der eigens eingerichteten Eisbahn drehen. Weitere Informationen: www.middachten.nl; www.paleishetloo.nl; www.niederlande.de/grenzregion
Santa Run in Nimwegen
Zum vierten Mal zieht Santa in Nimwegen seine Laufschuhe an: Am 19. Dezember rennen die bärtigen Männer in den roten Mänteln für einen guten Zweck die 2,5 oder 5 Kilometer lange Route. Auch andere niederländische Städte setzen sich zur Weihnachtszeit mit dieser sozialen Veranstaltung für andere Menschen ein. Weitere Informationen: www.santarunnijmegen.nl (auf Niederländisch)
Advent in der Grotte
Jahrhundertealte Gänge der Gemeindegrotte im limburgischen Valkenburg bilden die Kulisse für einen besonderen Handelsplatz: ab 15. November wird dort zum 28. Mal der größte unterirdische Weihnachtsmarkt Europas eröffnet. Die variationsreichen Stände und das kulturelle Rahmenprogramm haben in den vergangenen Jahren hunderttausende Besucher angelockt. Geöffnet ist die Gemeindegrotte Valkenburg bis zum 22. Dezember. Die Öffnungszeiten variieren montags bis freitags von 12 bis 21 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 21 Uhr.
Am 22. Dezember ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Mit dem Auto ist die Weihnachtsstadt Valkenburg aus Deutschland aus über die A2 und A79 erreichbar. Weitere Informationen: www.valkenburgkerstmarkt.nl
Festungsmarkt und blütenreiches Weihnachten
Nahe der deutschen Grenze, in Westerwolde (Provinz Groningen), liegt die Festung Bourtange, ein ungewöhnliches historisches Verteidigungsbauwerk aus dem Jahre 1593. Am 7. und 8. Dezember sowie am 14. und 15. Dezember werden dort zahlreiche Stände und Buden für einen Weihnachtsmarkt aufgebaut. Und im Schloss Keukenhof hält der traditionelle Weihnachtsmarkt jedes Jahr am Wochenende nach Sinterklaas Einzug. Während der weltberühmte Blumengarten zu der Zeit noch geschlossen ist, öffnet das benachbarte Schloss für die Weihnachtszeit seine königlichen Türen. Vom 11. bis 15. Dezember ist bunte Blütenpracht zu sehen, eine Eisbahn lädt zu Touren ein und ein Elfendorf sorgt für Abwechslung bei den Kleinen. Weitere Informationen: www.kerstopkeukenhof.nl (auf Niederländisch); www.bourtange.nl
Advent in den Hansestädten
Aufgereiht wie Perlen liegen die niederländischen Hansestädte Kampen, Hasselt, Deventer, Zutphen und Doesburg entlang des Flusses IJssel. Mit ihren monumentalen Häusern, Handelsbüros, Kirchen, mittelalterlichen Straßen und Plätzen bilden Sie einen einzigartigen Hintergrund für Weihnachtsmärkte und winterliche Veranstaltungen.
Zahlreiche Akteure sorgen in Kampen auf dem Weihnachtsmarkt am 21. und 22. Dezember, samstags von 14 bis 21 Uhr und sonntags von 16 bis 21 Uhr, mit Musik-, Tanz- und Theaterdarbietungen für Stimmung. In Deventer findet am 14. und 15. Dezember wieder das alljährliche „Charles Dickens Festival“ statt. Im historischen Stadtkern erwecken rund 950 Figuren aus den berühmten Büchern des britischen Schriftstellers Charles Dickens zum Leben. Zu sehen sind unter anderem Scrooge, Oliver Twist, Mr. Pickwick, die „Christmas Carol Singers“ – aber auch „Betrunkene“ und piekfeine Romanfiguren in historischen Kostümen bevölkern an diesem Wochenende das Zentrum. Zu bestaunen sind sie jeweils von 11 bis 17 Uhr. Das „Dickens Fest” wird jährlich von mehr als 150.000 Literaturfreunden besucht. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen: www.dickensfestijn.nl; www.niederlande.de/grenzregion
Weihnachten an der Küste
Die Monate Dezember und Januar sind in Zandvoort die „Winter-Wonderland“-Monate. In dieser Zeit sind die Straßen des Badeorts festlich geschmückt, und verschiedene Veranstaltungen sorgen für eine winterliche Atmosphäre. Frost oder kein Frost – eine Eisbahn mitten in der Stadt lädt zum Schlittschuhlaufen ein. Geöffnet ist die Eisbahn vom 14. Dezember bis zum 5. Januar. Festlich wird es mit dem Weihnachtskonzert am 15. Dezember. Am Freitag 21. Dezember, wenn Weihnachten schon vor der Tür steht, wird in Zandvoort eine Märchenwanderung organisiert. Von 16 bis 19 Uhr wandeln rund 45 bekannte Märchenfiguren durch die Stadt, wie beispielsweise Schneewittchen und die sieben Zwerge, Pinocchio oder auch Rotkäppchen und der böse Wolf. Weitere Informationen: www.vvvzandvoort.nl
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.holland.com
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