Handwerk erleben: Fünf Jahre Handgemacht Saale-Unstrut
Traditionelles Handwerk, kreative Küche und Heimatverbundenheit: Dafür steht die Initiative Handgemacht Saale-Unstrut". In diesem Jahr feiert das Netzwerk seinen fünften Geburtstag. Aus diesem Anlass erscheint eine neue Erlebniskarte, die Urlaubern den Weg zu Produzenten, Handwerkern und Gastronomen zwischen Leipzig und Jena weist.
Saale-Unstrut ist bekannt für seinen weltweit einmaligen Schatz an hochmittelalterlichen Bauzeugen, darunter das imposante UNESCO-Welterbe Naumburger Dom. Doch die Kulturlandschaft hält noch eine weitere touristische Entdeckung bereit: eine kreative und engagierte Handwerker- und Gastronomieszene. Mit dem Projekt "Handgemacht Saale-Unstrut" rückte sie der Tourismusverband Saale-Unstrut vor fünf Jahren ins Rampenlicht. Was mit 15 Partnern begann, ist heute ein Erfolgsprojekt mit über 50 Teilnehmern. Zum Jubiläum gibt die Saale-Unstrut Tourismus GmbH eine neue Erlebniskarte heraus. Sie ist eine Art Wegweiser und führt zu Werkstätten und Manufakturen, Weingütern und Hofläden, zu Bäckern, Floristen und anderen Orten, an denen klassisches Handwerk gelebt wird.
Qualität, Wertarbeit und Leidenschaft: Dafür stehen die Handwerker an Saale-Unstrut. Ihre Berufe reichen vom Landwirt über den Metallbildhauer bis zur Töpferin. Zweimal im Jahr treffen sie sich zum Erfahrungsaustausch. Die Initiative ist aber mehr als ein Netzwerk. Gäste können das Angebot bei den Kunsthandwerkern vor Ort, in Form von Mitmachangeboten wie Schmiede- oder Blumenbindekursen oder kulinarisch auf dem Teller erleben.
Bonbons, Lollis und Zuckerstangen: Zuckerbäcker Dirk Lawrenz
Ein Handwerker der ersten Stunde ist Dirk Lawrenz aus Zeitz in Sachsen-Anhalt. Der Zuckerbäcker hat sich dem traditionellen Süßwarenhandwerk verschrieben. Schon als Kind liebte er die süßen Leckereien. Als Erwachsener las er in Büchern über das uralte Handwerk, das die Perser um das siebte Jahrhundert entwickelten, experimentierte mit alten Rezepten und ließ eine traditionelle Bonbonrolle nachbauen. Berufserfahrung sammelte er bei einem der letzten Zuckerbäcker Deutschlands in Köln. In Zeitz gründete er seine eigene Manufaktur unter dem Namen „Der Bonbonmann“. Gäste sind eingeladen, seine Kräuter- und Fruchtbonbons, Zuckerstangen und Lutscher zu probieren oder sich selbst als Bonbonmacher zu versuchen.
Möbel aus Holz: Schreinermeister Mathias Scheffel
Holz ist das Element von Mathias Scheffel. Auf dem Gelände eines über 150 Jahre alten Bauernhofes im thüringischen Kraftsdorf fertigt der Tischlermeister Möbelunikate aus heimischen Hölzern wie Wildkirsche, Roteiche oder Esche. Dafür nimmt sich der erfahrene Holzgestalter viel Zeit: Bis ein Tisch aus geölter Ulme fertig ist, können bis zu acht Wochen vergehen. In seiner Holzwerkstatt „EINZ30“ lässt er sich über die Schulter schauen und bietet auf Anfrage auch Workshops an.
Holzspielzeug und Küchenbretter: Tischler Steffen Schmidt
Auch Steffen Schmidt liebt den Werkstoff Holz. Gemeinsam mit seiner Frau Anke fertigt der Tischler in seiner Werkstatt am Geiseltalsee in Sachsen-Anhalt naturbelassenes Holzspielzeug. Jedes Stück, ob Puppenhaus, Eisenbahn oder Elefant, ist ein Unikat. Dafür verwenden die Schmidts ausschließlich Holz aus der Region, von alten Apfel-, Kirsch- oder Birnbäumen. Ein Hingucker sind auch die massiven Küchenbretter aus Zwetschgen- oder Nussholz.
Thüringisch kochen: Andreas Jahn und Michaela Jahn-Neubert
Gastgeber aus Leidenschaft: Das sind Andreas Jahn und Michaela Jahn-Neubert. Seit 1995 führen sie das traditionsreiche Gasthaus „Zur Noll“ in Jenas historischer Altstadt. Schon 1864 gab es hinter den dicken Mauern mit der reich verzierten schweren Holztür einen Bierausschank. Heute wird hier Thüringer Küche modern interpretiert. Dabei legen die Gastronomen großen Wert auf Regionalität und Saisonalität. Aus überwiegend regionalen Produkten werden bodenständige Gerichte kreiert, die auf Kahlaer Porzellan serviert werden. Ein Tipp sind die Konzertabende im lauschigen Noll-Garten.
Veranstaltungstipps, Shop und Website
Die Initiative Handgemacht präsentiert sich und die Produkte der Handmacher unter anderem zum Sachsen-Anhalt-Tag in Stendal vom 30. August bis 1. September, zu den Grünen Tagen Thüringen in Erfurt vom 27. bis 29. September sowie zu „Weihnachtliches in den Höfen“ in Naumburg vom 30. November bis 1. Dezember 2024. In den Touristinformationen Freyburg, Weißenfels, Naumburg und Merseburg können Gäste die Handgemacht-Kühltasche mit regionalen Produkten wie Wein, Fruchtaufstrich und Öl erwerben. Darüber hinaus bietet der Webshop www.genusskontor.de/pages/handgemacht eine kleine Auswahl der Produkte zum Kauf an.
Die Internetseite www.handgemacht-saale-unstrut.de porträtiert die Kunsthandwerker und stellt ihre Angebote und Veranstaltungen vor. Der neue „Wegweiser zu den Kunsthandwerkern“ steht unter www.saale-unstrut-tourismus.de/planen/prospekte-downloads/ zum Download bereit und kann auch als Faltkarte kostenlos nach Hause bestellt werden.
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