Erzgebirgische Volkskunst - Handwerk mit Tradition
Liebevoll von Hand gemacht
Seit Jahrhunderten werden die kunstfertigen Handwerkstechniken im Erzgebirge von Generationen zu Generation weitervermittelt. Auch wenn vielerorts moderne Technik eingezogen ist, ist und bleibt der Großteil der Herstellung Handarbeit und zahlreiche kleine Familienbetriebe und mittelständische Manufakturen bereichern Tag für Tag die einzigartige erzgebirgische Kunsthandwerkstradition, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht.
Jahr für Jahr entstehen immer wieder mit neuen Impulsen belebte Kreationen, die bei Liebhabern und Sammlern für Aufsehen sorgen. Vieles ist stark in der Tradition verwurzelt. Doch so manch alte Technik wird auch mit neuem Schwung beseelt, während andere völlig neue Wege gehen und Figuren präsentieren, die es so noch nie gab.
Einzigartige Handwerkstechniken
Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge ist weltweit einmalig – nicht nur der einzigartige Figurenschatz, sondern auch die angewandten Handwerkstechniken, von denen das Reifendrehen und Spanbaumstechen hier entstand. In jahrhundertlanger Handarbeit verfeinert, sind sie bis heute lebendig geblieben.
Drechseln
Die wohl wichtigste Handwerkstechnik ist das Drechseln: Mit geübtem Blick und ruhiger Hand bringt der Drechsler das sich mit großer Geschwindigkeit um sich selbst drehende Holz mit dem Drechseleisen in die gewünschte Form. Körper, Arme und Beine werden zu liebevollen Figuren montiert und die hölzernen Gesellen mit ihrem einzigartigen Charme am Ende kunstvoll bemalt.
Schnitzen
Schon vor Hunderten von Jahren griffen Bergleute und Bauern in der waldreichen Gebirgsgegend nach Feierabend gern zum Schnitzmesser, um ihre Erlebnisse in Holz zu verewigen. Bis heute haben die kleinen, in kunstvoller Handarbeit geschaffenen Kostbarkeiten nichts von ihrer Anziehungskraft verloren – auch wenn Nussknacker, Räuchermänner, Engel und Bergmänner meist nicht geschnitzt, sondern gedrechselt werden.
Reifendrehen
Einmalig und speziell für das Erzgebirge ist die Technik des Reifendrehens, die man mit eigenen Augen erlebt haben muss: Ein Holzreifen wird mit dem Drechseleisen so in Form gebracht, dass beim Aufschneiden des Reifens kleine Scheiben entstehen, die meist die Form eines Tieres haben. Tausende kleine Schafe, Ziegen, Kühe, Katzen und Hunde sind so über die Jahrhunderte entstanden und erfreuen beschnitzt und bunt bemalt seit Generationen die Herzen der Kinder.
Spanbaumstechen
Eine weitere Besonderheit ist das Spanbaumstechen: Mit scharfem Messer werden von einem Holzstab Späne abgezogen und in kleinen Löckchen entlang des Stabes nach oben gerollt, um sich dort als lustige Äste wie an einem Bäumchen zu ringeln. Eine weitverbreitete Zierde für Schwibbögen, Pyramiden und zahlreiche erzgebirgische Miniaturszenen.
Traditionelles Holzspielzeug
…ist aus dem großen Kunsthandwerker-Programm im Erzgebirge ebenfalls nicht wegzudenken. Zum Spielen zwar oftmals viel zu schade, wecken kleine Fahrzeuge und Gespanne, bevölkert mit jeder Menge Reifentieren, glückliche Erinnerungen an ferne Kindertage. Mit wunderschönen Holzbaukästen darf dann aber richtig gespielt und mit Ausdauer und Fantasie ganze Städte, Dörfer und hohe Türme kreiert werden.
Freunde für’s Leben
Erzgebirge-Figuren bringen seit Jahrhunderten nicht nur Kinderaugen zum Strahlen. Sie begleiten Sammler und Liebhaber durchs ganze Leben, lassen Erinnerungen lebendig werden und schenken immer wieder Glück und Freude.
Ob Geburtstagsgrüße von bezaubernden Blumenkindern oder die unvergessliche Magie der Erzgebirgsweihnacht mit Weihrauchduft und Kerzenschein – die Erzgebirge-Holzkunst verzaubert die Menschen mit unglaub- licher Vielfalt an Motiven und immer neuen Figurenkompositionen.
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