Dem Stern folgen - Krippenkunst in Nordrhein-Westfalen

17.11.2010

"Zur Krippe her kommet, in Bethlehems Stall" - so heißt es in einem bekannten Weihnachtslied. Auch in Nordrhein-Westfalen lohnt sich ein Krippenbesuch. Landauf, landab werden Krippen unter privaten Tannenbäumen, aber auch öffentlich in Kirchen, in Schaufenstern oder Museen aufgebaut.

Vom 22. November 2010 bis zum 6. Januar 2011 wird zum 15. Mal der Kölner Krippenweg veranstaltet. Unter dem Motto "Folget dem Stern" können Interessierte auf eine weihnachtliche Entdeckungsreise mit mehr als 100 Stationen gehen. Zu Veranstaltungsbeginn erscheint ein Begleitheft mit allen Informationen und Terminen. Wieso besuchen drei Könige die Krippe und wie sind Ochs und Esel in die Szene hineingeraten? Diese Fragen werden auf einer dreistündigen Bustour beantwortet, die KölnTourismus vom 27. Dezember 2010 bis 9. Januar 2011 anbietet. Die Touren können sowohl in hochdeutscher Begleitung als auch in kölschem Dialekt gebucht werden. Karten gibt es zum Preis von 18 Euro exklusiv im Service-Center der KölnTourismus GmbH direkt am Dom.

Auf dem 11. Aachener Krippenweg ist an rund 40 Stationen regionale und internationale Krippenkunst zu bestaunen. Gezeigt werden vom 28. November 2010 bis zum 6. Januar 2011 traditionelle Weihnachtskrippen aus verschiedenen historischen Epochen, zeitgenössische Künstlerkrippen und volkstümliche Weihnachtsdarstellungen aus vielen Kulturen.

Eine ganz besondere, private Krippe ist vom 6. Dezember bis 31. Januar in Bad Honnef zu sehen. Ihr Besitzer war immerhin der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer. Im Adenauerhaus wird am 19. Dezember 2010 unter dem Titel "Weihnachten im Hause Adenauer" eine Themenführung angeboten. Interessierte können sich unter der Rufnummer 02224/921-234 anmelden.

Krippenfiguren aus der Sprühdose sind in Wuppertal zu sehen: Nach der Premiere im vergangenen Jahr entsteht dort zum zweiten Mal eine Graffiti-Krippe. Ein Graffiti-Künstler wird vom 22. November 2010 bis zum Heiligen Abend das Weihnachtsgeschehen auf eine Fläche von insgesamt 48 Quadratmetern entstehen lassen. Diese schrittweise Entstehung der Krippe nimmt den Charakter der Adventszeit als Vorbereitungszeit auf Weihnachten auf. So wird die Krippe erst am Heiligen Abend vollendet, wenn das Christkind in die Krippe gesprüht wird. Bis zum 10. Januar bleibt das Kunstwerk auf dem Laurentiusplatz bestehen.

"Krippche luuren" ("Krippen anschauen") heißt es am 8. und 9. Januar 2010 im Bergischen Land. Auf den Krippenfahrten von Lindlar Touristik erfahren Teilnehmer, wo es die schönsten und originellsten Krippen im Bergischen Land gibt und welche Geschichten sich hinter ihnen verbergen. Die vierstündige Bustour wird von einer sachkundigen Landfrau begleitet. Die Fahrt kostet 14 Euro pro Person. Auf dem Lindlarer Weihnachtsmarkt am 27. und 28. November 2010 wird es auch eine lebendige Krippe.

Am selben Wochenende sind Maria und Josef, Ochs und Esel, die Hirten und die Schafe auch im Rahmen der Burgenweihnacht in Manderscheid in der Eifel zu erleben. Die lebendige Krippe vor der Kulisse der kerzenbeleuchteten Niederburg gilt als Höhepunkt der Veranstaltung.

Die Schlossweihnacht rund um das historische Wasserschloss Dyck genießt wegen ihres festlichen Flairs einen überregionalen Ruf. Ein besonderes Highlight ist das lebendige Krippenspiel: Laienschauspieler stellen im Englischen Landschaftsgarten die Weihnachtsgeschichte in beweglichen Bildern und Szenen dar. Die Schlossweihnacht findet am 27. und 28. November sowie am 4., 5., 11. und 12. Dezember 2010 statt. Der Eintritt kostet 8 Euro pro Person; Kinder im Alter von 7 bis 16 Jahre zahlen einen Euro.

Vor allem in Kirchenhäusern finden sich besonders schöne Krippen. Ab dem zweiten Adventswochenende lohnt etwa ein Besuch der Westfälischen Krippe in der Kirche St. Patrokli in Soest. Hier wird in ständig wechselnden Szenen, von der Verkündigung über die Geburt bis hin zur Ankunft der Heiligen Drei Könige das Weihnachtsevangelium dargestellt. Und in der St. Antonius Basilika in Rheine, die über den höchsten Kirchturm im Münsterland verfügt, ist vom Heiligen Abend bis zum 23. Januar 2011 eine Krippenausstellung zu sehen, die über Monate liebevoll aufgebaut wird.

Mitunter füllen Krippen sogar ganze Museen: Das Museum "Forum der Völker" in Werl zum Beispiel, stellt ab dem ersten Advent bis zum 2. Februar rund 400 Krippen aus 60 Ländern aus (www.forum-der-voelker.de). Und im im Museum Heimathaus Münsterland und Krippenmuseum münsterländischen Telgte ist vom 14. November 2010 bis 30. Januar 2011 die 70. Telgter Krippenausstellung zu sehen.

In einem Museum für Sprachen würde das Krippenspiel aufgeführt, das im Rahmen der 9. Broicher Schloss Weihnacht in Mülheim an der Ruhr zu sehen ist. Während des mittelalterlichen Weihnachtsmarktes vom 10. bis 12. und 17. bis 19. Dezember 2010 auf Schloss Broich wird die Geschichte von der Geburt Jesu in lateinischer Sprache mit mittelhochdeutscher Übersetzung erzählt, eine Tradition aus dem 13. Jahrhundert.