Auf den Spuren des Glühweins

17.09.2024
Ob weiß oder rot, in der kalten Jahreszeit sind wärmende Getränke gefragt. djd/Schloss Wackerbarth/Norbert Millauer
Ob weiß oder rot, in der kalten Jahreszeit sind wärmende Getränke gefragt. / Foto: © djd/Schloss Wackerbarth/Norbert Millauer

Die Geschichte führt an die Sächsische Weinstraße zwischen Dresden und Meißen

Wenn es im Winter kalt wird, wärmt er Körper und Seele: Der Glühwein ist für viele das Symbol für gemütliche Vorweihnachtszeit. Doch woher kommt das beliebte Heißgetränk eigentlich? Die Geschichte führt uns fast zwei Jahrhunderte zurück an die Sächsische Weinstraße zwischen Dresden und Meißen.

Auf der Suche nach dem wärmenden Getränk

Schloss Wackerbarth liegt im Herzen der Sächsischen Weinstraße. Die barocke Schloss- und Gartenanlage entstand vor rund 300 Jahren am Fuße der Radebeuler Weinberge und ist eng mit der Blütezeit des Dresdner Barock verbunden. Heute hat sich das Ensemble zu einem genussvollen und beliebten Ausflugsziel entwickelt und empfängt als erstes Erlebnisweingut Europas täglich Gäste aus nah und fern.

Wer sich auf den Weg nach Radebeul macht, findet vor Ort erlesene Gaumenfreuden, eine der ältesten Sekttraditionen Europas und den Ursprung des beliebten Glühweins: Im Dezember 1834 stand August Raugraf von Wackerbarth, ein Nachfahre des Erbauers von Schloss Wackerbarth, in seinem winterlichen Anwesen. Der Kunst- und Genussliebhaber suchte nach einem Trank, der die Kälte vergessen und das Herz erwärmen sollte. So vermählte er Weißwein mit allerlei exotischen Gewürzen wie Safran und Anis. Dann hatte er eine geniale Idee: Er erhitzte die Flüssigkeit.

Ältestes bekanntes Glühweinrezept Deutschlands

Das historische Rezept des Raugrafen war lange Zeit verschollen. Erst Ende 2013 wurde es im Sächsischen Hauptstaatsarchiv in Dresden wiederentdeckt und eingehend untersucht. Das Ergebnis: Die spezielle Rezeptur beschreibt ein Getränk, das wir heute als Glühwein bezeichnen würden. Damit ist es das älteste bekannte Glühweinrezept Deutschlands.

Für eine Dresdner Kanne (0,93 Liter) mischte der Raugraf damals folgende Zutaten mit Wein, erhitzte und siedete das Ganze und schmeckte die Mischung mit Honig und Zucker ab:

  • 4 Loth Zimmet-Puder
  • 2 Loth Ingwer
  • 1 Loth Anis-Körner
  • 1 Loth Galganat (Granatapfel)
  • 2 Loth Muskatnüsse
  • 1 Loth Kardamom
  • 1 Gran Safran

(1 Loth = 14 Gramm; 1 Gran = 1/2 Gramm)

Glühweingenuss für alle Sinne

Nachdem die Winzer von Schloss Wackerbarth dieses besondere Rezept entdeckt hatten, passten sie es behutsam dem heutigen Geschmack an. Aus erlesenen Weißweinen, Traubensaft und feinwürzigen Zutaten kreierten sie ein feinfruchtiges Wintergetränk. Das Ergebnis heißt heute "Wackerbarths Weiß & Heiß" und ist neben anderen erlesenen Spezialitäten unter shop.schloss-wackerbarth.de erhältlich. Auch vor Ort gibt es im Winter einen besonderen Genuss: Europas erstes Erlebnisweingut verwandelt von November bis Februar Schloss und Weinberge in eine märchenhafte Welt aus Licht, Musik und Genuss.

Quelle: Sächsisches Staatsweingut GmbH / Schloss Wackerbarth c/o DJD Deutsche Journalisten Dienste GmbH & Co. KG