Adventskalender - die weihnachtliche Vorfreude
Was für Kinder ein Muss für die Adventszeit ist, wird auch unter Erwachsenen zunehmend beliebter: der Adventskalender. Er bringt die Augen zum Strahlen und "versüßt" die Dauer bis zum Weihnachtsfest kommt. Heute gibt es unzählige verschiedene Adventskalenderarten für Jung und Alt. Doch wie ist diese Tradition entstanden und was genau steckt dahinter?
Noch bevor der Dezember angebrochen ist, hängen und stehen schon Adventskalender oder Adventsboxen in unzähligen Haushalten. Mit Spannung sehen nicht nur die Deutschen dem ersten Dezember entgegen - dem Tag, an dem das erste Türchen geöffnet werden darf. Erhältlich sind sie in verschiedenen Arten. Ob klassisch mit Schokolade gefüllt, mit Sprüchen und Lebensweisheiten versehen oder kleine Dinge darin versteckt, nur die wenigsten kennen die folgende Geschichte hinter dem Adventskalender.
Fast 200 Jahre Adventskalender
Der Adventskalender blickt auf eine lange Geschichte zurück, die im Jahre 1838 in Hamburg ihren Anfang nahm. Es war der Theologe und Sozialpädagoge Johann Hinrich Wichern, der mit der Erfindung des Adventskranzes den Grundstein für den Adventskalender legte. Durch das Anzünden von vier Kerzen an den letzten vier Sonntagen vor Weihnachten, sollten die verbleibende Adventszeit symbolisch dargestellt werden. Weil die wöchentliche Zähleinteilung vor allem für kleinere Kinder zu schwierig war, erfanden Eltern circa zwei Jahre später die tägliche Zählung bis zum 24. Dezember.
Hier entwickelten sich verschiedene Arten. Manche malten 24 Striche mit Kreide auf, von denen täglich ein Strich weggewischt werden durfte - ähnlich wie ein Countdown. Andere hingen 24 Bibelverse oder -bilder auf. Vor allem unter den Katholiken waren 24 Strohhalme für die Krippe stark verbreitet, wobei jeden Tag mit einem Strohhalm die Krippe gefüllt wurde, um dem Jesuskind bei seiner Ankunft eine weiche Liegestätte zu ermöglichen. Diese Tradition findet heute noch in zahlreichen Klostern Anwendung.
Weitere Methoden umfassten das Aufhängen von Fähnchen oder Sternchen an speziellen Adventsbäumen. Ein österreichischer Brauch wurde das sprossen-absteigende Christuskind, das auf die Erde niederkommt. Die Skandinavier stellten Adventskerzen auf, die in 24 Bereiche eingeteilt waren und jeden Tag einer abgebrannt wurde, bis auch der letzte Stummel an Heiligabend dahin geschmolzen und Weihnachten gekommen war. Gleich, welche Art praktiziert wurde, alle Adventskalender hatten eines gemeinsam: die Zeitmessung bis zur Ankunft des Christkinds und damit die Spannung auf das Weihnachtsfest täglich zu steigern.
Erst Anfang des 20. Jahrhundert nahm der Adventskalender langsam andere Gestalten an. Der Buchhändler Gerhard Lang stellte 1904 erstmals einen bedruckten Kalender für die Adventszeit vor, wobei es um das Ausschneiden und Aufkleben von 24 Bildern ging und dieser mit Versen "bestückt" war. Daraus ließ er weitere Versionen folgen, wie unter anderem Kalender mit Türchen oder mit Schokolade bestückt, wobei insbesondere als Christkindl-Haus großen Absatz fand. Ab den 30er Jahren gehörte der Kalender zur Adventszeit bei Familien zur Tradition. Während der Kriegszeit wurde diese Tradition verboten. In der Nachkriegszeit erlebte der Adventskalender bereits 1946 wieder ein Comeback und fand in den folgenden Jahren auch in den USA und England großes Interesse. 1958 erschien der erste Kalender für die Adventszeit mit Schokolade hinter den Türchen, wie er heute als Klassiker weltweit bekannt ist. Mittlerweile ist dieser in modernisierten Versionen erhältlich. Ob als gefüllte Jutesäckchen, Foto-Adventskalender, Adventsboxen gefüllt mit Erwachsenen-Überraschungen oder zum selber Befüllen, das Angebot lässt keine Wünsche offen.
Fazit
Der Adventskalender ist in Deutschland Tradition. Er bereitet nicht nur Kindern eine besondere Freude während der Adventszeit. Für jeden Anspruch ist das Passende erhältlich. Lassen Sie sich das umfangreiche Sortiment an Adventsboxen und -kalendern nicht entgehen, denn die Vorfreude ist vor allem in der Adventszeit, bekannterweise die schönste.
